16.07.2014 / Regionalfernsehen Oberbayern (rfo)
Jason McAllister – Ein Schotte in Waldkraiburg
Über Umwege kam vor 28 Jahren der Schotte Jason McAllister nach Waldkraiburg. Auf der Bühne stand er schon immer gern, machte Musik, jonglierte oder führte Zaubertricks vor. Der Schotte, der im IT-Bereich arbeitet ist in der Stadt inzwischen bekannt wie ein bunter Hund – nicht zuletzt wegen seiner Moderation beim Pub Quiz und bei den Bingo-Abenden. In unserer heutigen Ausgabe trifft Bayern auf Schottland.
Das „Regional Fernsehen Oberbayern“ (rfo) hat im Rahmen der Reihe „Südmenschen“ ein interessantes Video über unseren Jason erstellt:
Hier kann das Video betrachtet werden!
26.06.2018 / Oberbayerisches Volksblatt (ovb)
Jason McAllister – Moderator des PubQuiz und der Bingo Night im Café PATINI oder auch gern mal Clown bei Events wie Ruckmazamm 2018 in der Waldkraiburger Innenstadt.
Jason McAllister – Schottischer Clown fürchtet Brexit nicht
Über Umwege kam der Schotte Jason McAllister einst nach Waldkraiburg. Auf der Bühne stand er schon immer gern, machte Musik, jonglierte oder führte Zaubertricks vor. Neben seinem „normalen“ Job als Senior Account Manager in einem IT-Unternehmen tritt er deshalb als Zauberclown auf, moderiert das Pub Quiz im Café Patini und demnächst sollten sich vielleicht auch Besucher des Kraiburger Hardthauses in Acht nehmen. Waldkraiburg – „Ich mache das bisher nur für Freunde, wenn ich gefragt werde, manchmal bekomme ich eine Spende“, erzählt Jason in seinem zweiten Wohnzimmer, dem Café Patini. „Ich freue mich, wenn die Kinder lachen und Spaß haben.“ Kürzlich konnte man ihn bei „Ruck ma zamm“ erleben. Auf der Bühne stand er schon immer gern, schon als er noch in Schottland lebte. Seine Eltern trennten sich früh und er lebte bei seiner Mutter in Schottland. Seinen Vater, einen Koch bei der britische Armee, der auch nach deren Abzug noch hier arbeitete, besuchte er in den Sommerferien. „So konnte ich über den Tellerrand schauen. Andere junge Leute aus Dumfries dachten nie daran, dass sie auch weggehen konnten, aber ich hatte für mich entdeckt, dass es noch ein anderes Leben gibt außerhalb dieser Insel.“ Als Kind trat er in Stücken in der Kirche auf, sein Stiefvater bestärkte ihn sehr darin. „Das war ein großer Ansporn für mich!“ Schon immer interessierte er sich für Magie und begann schließlich, das Jonglieren und Zaubertricks zu üben. Er hatte seine ersten Auftritte als Clown, während er in Dumfries Kommunikationswissenschaften studierte. Als er in der Kirche eine Deutsche kennenlernte, packte er fünf Koffer, zog kurzentschlossen mit ihr und fing als ungelernte Krankenpflegehilfe in einem Münchner Krankenhaus an. „Das war eine tolle Zeit. Denn ich konnte mit den Leuten reden, die Schwestern hatten keine Zeit dafür, aber ich hatte die. Da habe ich gute Freunde gefunden“, schwärmt der Schotte von München. Seine jetzige Frau Daniela zog ihn schließlich nach Waldkraiburg. „Wir luden sie und ihre Freundin ein, sich zu uns an den Tisch zu setzen.“ Sie waren ein paar junge Männer von überall her. „Ich hatte gleich großes Interesse an Dani, aber Michael, ein Amerikaner, auch. Nun war Michael der coole Amerikaner und ich der kleine, dicke Schotte, also was passierte? Sie ging mit Michael aus.“ Glücklicherweise – ihn – hielt das nicht lange, er machen ihr Avancen. Drei Stunden Gequatsche und einen Blair-Witch-Film später willigte sie ein, mit ihm auszugehen.
Mit ihren zwei Kindern lebt die Familie nun in Waldkraiburg und Jason kann seine Lust an der Bühne auf vielfältige Art und Weise ausleben. In München ist er nach wie vor in der Kirche engagiert, die er selbst mit aufgebaut hat, spielt dort Schlagzeug und versucht, den Kindern als Professor J mit Experimenten Glaubenskonzepte zu erklären. Er moderiert das Pub Quiz im Patini, zu dem gerne mal 70 Leute kommen und den Bingo-Abend. Für die Zukunft sind schon weitere Ideen in der Mache. Mit der Familie Kozel, die das Patini aufgebaut hat, ist seine Familie gut befreundet, ebenso wie mit Vermettens, Inhaber des Harthauses. Dort könnte schon eine neue Wirkungsstätte liegen, denn der Betreiber fragte ihn, ob er nicht Interesse hätte, als „Comedy Waiter“ aufzutreten. Was das ist, davon können sich Gäste demnächst vielleicht ja überraschen lassen. „Ich liebe diese Slapstick oder visual shocking Comedy, Laurel & Hardy, großartig.“ Seine Lieblingstricks gehören zur sogenannten „Close Up Magic“, zum Beispiel Kartentricks oder das Verschwinden lassen von Dingen. „Einmal habe ich den Ehering einer Frau verschwinden gelassen und ihn in meiner Tasche vergessen und mitgenommen!“ Gut, dass man sich im Freundeskreis kennt und der Ring bald wieder zu seiner Besitzerin zurückfand. Die Beziehung zu Menschen ist ihm wichtig. „Viele Sales- Leute konzentrieren sich nur aufs Verkaufen, aber ich versuche herauszufinden, was die Leute wirklich brauchen und was nicht. Ich will, dass wir hinterher immer noch ein Bier miteinander trinken können. Das ist mir wichtig. Und beim Pub Quiz geht niemand ohne Umarmung von mir heim!“ Seine Familie und die Menschen um ihn herum sind ihm das wertvolltste, sagt er. Der Brexit, nein, der mache ihm keine Sorgen, er hat beide Pässe und seinen Sprachtest mit 199 von 200 Punkten bestanden. Nervig könnte es vielleicht werden, wenn er dann jedes Mal ein Visum brauche, um seine Familie zu besuchen. Aber zurückgehen? „Nein, ich werde nie nach Schottland zurückgehen. Hier sind meine Heimat, meine Familie und Freunde.“
Michael war der coole Amerikaner und ich der kleine, dicke Schotte, also was passierte? Sie ging mit Michael aus.
Jason McAllister über seine spätere Frau Dani
[Text lizenziert durch © OVB, 26.06.2018]